Im zweiten Teil unserer Sattelgurt-Reihe habt ihr bereits erfahren, dass jedes Pferd ein ganz individuelles Lebewesen mit eigenem Körperbau ist und welche unterschiedlichen Pferdetypen sich daraus ableiten. Außerdem haben wir einen Überblick über die verschiedenen Arten von Sattelgurten gegeben und euch die gängigsten vorgestellt. Jetzt fragt ihr euch sicher, welcher Sattelgurt am besten zu welchem Pferdetyp passt. Genau das erklären wir euch hier. Im dritten Teil unserer Sattelgurt-Reihe möchten wir euch zeigen, welcher Sattelgurt geeignet ist, um euer Pferd optimal in seiner Gesundheit und Bewegungsfreiheit zu unterstützen.
Für jedes Pferd den passenden Sattelgurt finden
Bei Gurtformen kennt der Markt keine Grenzen. Immer wieder kommen neuartige Schnitte auf den Markt und versprechen Vorteile wie mehr Entlastung des Brustbeins, Ellbogenfreiheit und Schutz der Nervenbahnen. Dabei muss es gar nicht so kompliziert sein. Die Grundlage für die Wahl des richtigen Sattelgurtes liegt nämlich in der Körperform des jeweiligen Pferdes. Wir zeigen euch, welche Sattelgurte für welche Pferdetypen am besten geeignet sind und geben euch eine Orientierung im Produkte-Dschungel.
Pferdetyp 1 = Asymmetrischer Sattelgurt
Wir erinnern uns: Bei diesem Pferdetyp sind Brustbeinende und Rippenbogen leicht nach unten gerichtet und es entsteht eine wenig ausgeprägte Gurtlage. Der Sattelgurt neigt sich leicht nach vorne.
Die Vorteile des asymmetrischen Sattelgurtes
Durch den verkleinerten Gurtbereich und den leicht nach unten geneigten Rippenbogen wirkt der Druck auf den Sattelgurt meistens von hinten und lagert diesen auf die vordere Kante des Gurtes aus. Eine gleichmäßige Druckverteilung wäre z. B. bei der Verwendung eines symmetrischen Sattelgurts nicht mehr vorhanden.
Der asymmetrische Sattelgurt ist hinten relativ gerade geschnitten. Das bedeutet, er kann vom Rippenbogen nicht so leicht nach vorne gedrückt werden und der Druck verteilt sich gleichmäßiger.
Vorsicht: Der Körperbau von Pferdetyp 1 ist sehr gängig, oft wird dieser mit Pferdetyp 2 verwechselt.
Unsere beliebtesten asymmetrischen Sattelgurte:
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Pferdetyp 2 = Symmetrischer Sattelgurt
Bei Pferdetyp 2 verläuft die Linie zwischen Gurtlage und Brustbeinende gerade. Die Gurtlage ist hier gut ausgeprägt. Der Sattelgurt liegt weit genug entfernt vom Ellbogen.
Die Vorteile des symmetrischen Sattelgurtes
Symmetrische bzw. anatomische Sattelgurte gehören zu den beliebtesten Gurten. Sie bieten die idealen Voraussetzungen für das Anbringen des Sattelgurtes bei Pferden des Typs 2. Der Gurtbereich ist hier groß genug, um den Gurt weit genug nach hinten zu versetzen.
Durch ein beinahe gerades Brustbein verlagert sich der Druck nicht von der hinteren Sattelgurtkante nach vorne, sondern wird automatisch auf die gesamte Brustplatte verteilt. Das sorgt für eine gleichmäßige Verteilung der Druckpositionen.
Vorsicht: Wie bereits bei Pferdetyp 1 erwähnt, werden die Typen 1 und 2 gerne verwechselt.
Unserer beliebtesten symmetrischen Sattelgurte:
Zum Kurzgurt geöltes Leder „Comfort“
Zum Langgurt geöltes Leder „Comfort“
Zum Kurzgurt Softleder „Comfort“
Zum Langgurt Softleder „Comfort“
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Pferdetyp 3 = Mondförmiger Sattelgurt
Charakteristisch für Pferdetyp 3 sind der rundliche Körperbau und ein breiter Rippenbogen mit einer schmalen Brust. Die Gurtlage ist stark nach vorne gekippt und es entsteht kein gerader Bereich.
Ein Sattelgurt, der in sich gerade ist, würde bei diesem Pferdetyp den Halt verlieren und vom breiten Rippenbogen nach vorne gedrückt werden.
Die Vorteile des mondförmigen Sattelgurtes
Der Pferdetyp 3 macht einen Gurt erforderlich, der in sich einen Bogen nach vorne verzeichnet. Ein mondförmiger Sattelgurt gepaart mit einem anatomischen Schnitt in der vorderen Kante des Gurtes sorgt hier für ausreichend Bewegungsfreiheit. Die mondförmige Form geht sozusagen mit dem Bau des Pferdes mit und arbeitet nicht dagegen.
Unsere beliebtesten mondförmigen Sattelgurte:
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Pferdetyp 4 = Athletischer Sattelgurt
Den Pferdetyp 4 zeichnet sein keilförmiger Körperbau mit einem steil verlaufenden Rippenbogen aus.
Wie bei Pferdetyp 1 und 3 entsteht auch hier keine gerade Gurtlage, allerdings ist das Brustbein, statt nach unten wie bei Pferdetyp 3, nach oben gekippt. Es besteht die Gefahr, dass der Sattelgurt im hinteren Bereich auf das Brustbein drückt.
Die Vorteile des athletischen Sattelgurtes
Der deutlich nach oben und hinten zeigende Rippenbogen bei diesem Pferdetyp macht es erforderlich, dass auch der Gurt diese Biegung mitgeht. Die nach hinten geformte Gesamtbiegung des athletischen Sattelgurtes wird dem gerecht und macht ihn zum idealen Begleiter für Pferdetyp 4.
Diese Form ist mehr im Rennsport verbreitet und daher sind Sattelgurte dieser Art nicht häufig zu finden.
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Pferde sind einzigartige Wesen mit vielfältigen körperlichen Merkmalen. Verwenden wir einen nicht geeigneten Sattelgurt, riskieren wir, unseren vierbeinigen Freund in seiner Bewegung einzuschränken oder ihm gar Schmerzen zuzufügen. Daher plädieren wir dafür, vor dem Kauf eines Sattelgurtes ausführlich zu recherchieren und die Wahl des Sattelgurts vom jeweiligen Körperbau des Pferdes abhängig zu machen. Auf diese Weise können wir sicherstellen, dass wir unseren tierischen Begleiter bestmöglich unterstützen.
Darüber hinaus sagen wir auch, kompliziert muss es nicht immer sein. Ist ein normaler (ohne Anatomie) Sattelgurt vorhanden und das Pferd hat genügend Bewegungsfreiheit, keine Druckempfindlichkeit und zeigt optimale Zufriedenheit, dann kann der „einfache“ Gurt auch weiterhin genutzt werden. Denn desto abstrakter ein Sattelgurt geschnitten ist, umso mehr kann er auch andere Themen eröffnen, wie z. B. ungleiches Gurten, falsche Brustplattenbreite, usw..
In Teil 4, dem letzten Teil unserer Sattelgurt-Reihe, verraten wir euch, welche verschiedenen Materialien für Sattelgurte verwendet werden …
… und worin sich diese unterscheiden.